Ingo Schramm

Ingo Schramm, geboren am 25. 10. 1962 in Leipzig; bereits 1966 zog er mit seiner Familie nach Berlin um. Bevor er sich dazu entschloss, freier Schriftsteller zu werden, arbeitete er in verschiedenen Berufen. Nach einer Buchhändlerlehre arbeitete er 1982/83 als Bibliothekar in Halle/Saale. Er veröffentlichte Beiträge in Zeitschriften und schrieb Hörspiele. 1994 verbrachte er längere Zeit in Istanbul in der Türkei. Seit 2000 gehört er dem Kuratorium der Wolfgang-Koeppen-Stiftung an, 2001 wurde er Mitglied in der „Gruppe der 13“. Seit 1990 lebt er als freier Schriftsteller in Berlin. Homepage: http://www.ingoschramm.de

*  25. Oktober 1962

von Sebastian Domsch

Essay

Die Zeit etwa fünf Jahre nach dem Ende der DDR und der deutschen Wiedervereinigung war für so genannte „Wenderomane“ sehr fruchtbar. Neben Thomas Hettches Roman „Nox“ brachte vor allem das Debüt Thomas Brussigs, „Helden wie wir“, das Thema Wende auf nachhaltig erfolgreiche Art in die Literatur. Nur wenige Monate nach Brussig und mit Dietrich Simon vom selben Lektor begleitet, trat Ingo Schramm an die Öffentlichkeit, auch er mit einem Roman, der die Geschehnisse um den Mauerfall zum Thema hatte. Doch während Brussig sich auf die Froschperspektive des leicht unterbelichteten Klaus Uhlzscht beschränkt, verfügt „Fitchers Blau“ (1996) über einen wortgewaltigen Erzähler, dessen allumfassender Blick ...